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30.11.2008 um 03:00
Hurensohn
(Österreich, 2003, 86mn)
Regie: Michael Sturminger
Kamera: Jürgen Jürges
Musik: Adrian Vonwiller
Schnitt: Karina Ressler
Darsteller: Chulpan Khamatova, Ina Gogalova, Stanislav Lisnic, Miki Manojlovic (Ante)
Für den neunjährigen Ozren ist seine Mutter die schönste Frau der Welt, eine Königin. Als er herausfindet, dass sie als Prostituierte arbeitet, bricht für ihn eine Welt zusammen ...
Der neunjährige Ozren muss seiner Mutter Silvija nur beim Schlafen zusehen, um zu wissen, dass sie die schönste Frau der Welt ist. Aus Jugoslawien eingewandert, leben die beiden in Wien in ihrer kleinen Parallelwelt, in der es nur sie beide gibt - so glaubt Ozren. Abends, wenn Silvija arbeiten geht, passen Tante Ljiljana und Onkel Ante auf Ozren auf.
Ozren versteht nicht, weshalb ihn die Leute auf der Straße als Hurensohn beschimpfen, da seine Mutter seines Wissens als Kellnerin arbeitet. Vor allem der Wirt der Mercedesbar, wo Silvija arbeitet, ist nie um eine zweideutige Bemerkung verlegen. Ozren versucht alles, um hinter das Geheimnis seiner Mutter zu kommen. Als er schließlich erfährt, dass sie als Prostituierte arbeitet, zerbricht etwas zwischen ihnen.
Als Ozren 16 wird, zieht Silvija aus der gemeinsamen Wohnung aus. In der Wohnung sei zu wenig Platz für zwei. In Wahrheit ist dort zu wenig Platz für drei: den Sohn, die Mutter und die Hure. Silvija verschwindet in der Wiener Halbwelt und lässt Ozren zurück. Sie wird ihn von Zeit zu Zeit besuchen, verspricht sie. Eine Adresse hinterlässt sie nicht.
Anfangs findet sich Ozren in seinem neuen Leben ganz gut zurecht. Er beginnt in der Mercedesbar zu arbeiten und kommt dem Rotlichtmilieu immer näher. Aber seine Mutter ist längst keine einfache Hure mehr, sie ist eine "Geheime", die nicht mehr auf der Straße steht. Von nun an hat Ozren nur noch ein Ziel: seine Mutter aufzuspüren und ihre Liebe zurückzugewinnen. Eine Telefonnummer führt zur Adresse, die Konfrontation ist unausweichlich und da kommt es zur Katastrophe ...
Für die bittere Analyse des Wiener „Milieus“ nach dem Roman von Gabriel Loidolt erhielt Regisseur Michael Sturminger den Max-Ophüls-Preis 2004.