Ich hab noch einmal in meinem Gedächtnis gekramt.
Erinnert Ihr Euch an diesen entlarvenden Artikel? kicker.de:
FC Bayern ist chancenlos bei Tabellenführer Leverkusen "Keiner hat die Freiheit, einfach mal zu zocken": Müller ist frustriert und zitiert Kahn"
Da sagt Müller:
"... Da ist doch nicht jeder Schachzug geplant, wenn der Grimaldo rechts auftaucht, obwohl er Linksverteidiger ist. Die zocken einfach Fußball, die suchen Lösungen."
Aber ja doch.

Wenn - und vermutlich hat es auch deswegen später mit Tuchel und der Aktiengesellschaft nicht geklappt - man nicht versteht, dass Dinge wie Seiten- oder Positionswechsel vom Trainer auch vorsätzlich geplant, trainiert und möglicherweise auch im Spiel selbst gefordert werden können, dann gibt es da noch jede Menge Entwicklungspotential.
Also wenn das Personal willig ist. Das waren die Münchner dann ja bekanntlich weniger, vermutlich weil sie bei Nagelsdingens gelernt hatten, dass man es nicht mit Arbeit und gutem Fußball, sondern lieber mit individueller Qualität und Schiedsrichterdusel richten will.
So und dieser Münchenversager ist jetzt Bundeskasper. Der nicht auf Spielsysteme und herausgespielte Tore aus ist, sondern auf lang und weit nach vorne, wie Mainz damals, als Aristide Bancé noch hier gespielt hat. Und die FCB-Niete hatte Glück, weil sein direkter Vorgänger beim DFB, der harmoniesüchtige Flick, sich beim korrupten DFB nicht so richtig wohlfühlte und man das auch an seiner Arbeit merkte.
Natürlich kann dieser Kasper mit einem mitspielenden Stürmer, der für die Idee "Matchplan und Teamsport" wie gemacht ist, in seinem "Kick and rush" nicht viel anfangen.
Dass sich Leistung im richtigen Leben meistens für den Leistenden am wenigsten lohnt: Hier ist wieder einmal ein gutes Beispiel dafür.
Für das Gegenteil ist der Bundes"trainer" die Illustration: Keinen Spieler je wirklich besser gemacht, immer aus dem teuren Vollen geschöpft und dafür dann auch noch belohnt worden. Fußball ist halt fast wie das richige Leben. 