Wer möchte, daß ihm nochmal so richtig schlecht wird, der lese Fuchs' Gelaber auf Facebook:
http://www.facebook.com/notes/christian ... 9670754665Kein Facebook-Account ist keine Ausrede - hier ist der Quatsch:
Hallo Leute,
vorweg: Sorry, dass ich mich bis jetzt noch nicht melden konnte, aber wie ihr sicherlich mitbekommen habt, waren die letzten Tage sehr ereignisreich und stressig. Erst die unglückliche Niederlage gegen Deutschland, der Sieg gegen Lettland als "Saison-Abschluss" und mittendrin die Bekanntgabe meines Wechsels zu Schalke 04. Ich bin gerade mit meiner Frau im Urlaub, weil ich nach der langen Saison endlich auch ein wenig Abstand zum ganzen Fußballgeschehen brauche.
Ich möchte die Gelegenheit und die Ruhe nutzen, um ein paar Worte an euch zu richten und nochmal zu erklären, warum ich mich für den Wechsel zu Schalke 04 entschieden habe. Ich kann absolut nachvollziehen, dass einige von euch enttäuscht sind. Dennoch: einige Statements waren doch arg unter der Gürtellinie. Man muss auch im Internet mit einigen Aussagen sehr vorsichtig sein, denn irgendwann überschreitet man einfach eine Grenze und erreicht ein Niveau, auf welches sich kein Mensch herablassen sollte. Und das hat niemand verdient, man muss auch die Verhältnismäßigkeit wahren. Ich habe ja kein Verbrechen begangen!
Gleichzeitig möchte ich auch sagen, dass es immer mehrere Versionen des Geschehenen gibt. Die der Betroffenen und letztendlich die Version, die manche Medien daraus machen. Leider bekommen Fans meist nur einen Bruchteil des Ganzen mit.
Das Ganze fing im Prinzip mit dem Wechsel von Bochum zu Mainz an. Wie ihr wisst, war es mein Ziel, in der Bundesliga zu spielen und dort auch zu bleiben. Ich glaube, dass ich in Mainz dann auch erneut bewiesen habe, warum ich den Anspruch hatte, Bundesliga zu spielen. Nach dem bitteren Abstieg mit Bochum wurden Geschichten in den Medien lanciert, die so nicht korrekt waren. Bestes und erschütternstes Beispiel der Lügen: Im Unterschied zu einigen Behauptungen habe ich den Verein nie verklagt!
Aus Rücksicht auf den Verein habe ich damals zu der Geschichte öffentlich gar nichts gesagt, vielleicht war das im Nachhinein ein Fehler. Intern habe ich einige Dinge sehr schnell klarstellen können, was dazu führte, dass beispielsweise Christian Heidel zügig Abstand von einer zuvor öffentlich getätigten Aussage nahm, die euch sicherlich bekannt ist. Er kannte damals die Fakten nicht, und nachdem das geklärt war, revidierte er ja auch schnell sein Urteil. Durch mein Schweigen in der Öffentlichkeit verfestigte sich dennoch ein gewisses Negativ-Image, dessen Dynamik ich schlicht unterschätzt habe.
Auch an einige hier kann ich nur appellieren, nicht zu schnell zu urteilen. Ich war und bin Mainz sehr dankbar für dieses wundervolle Jahr, zu dem auch IHR mit einer fantastischen Stimmung beigetragen habt. Und ich bin überzeugt, dass Mainz sich ein Fundament geschaffen hat, durch den der Klub auch nächste Saison positiv auf sich aufmerksam machen kann! Um die sportlichen Ambitionen von Mainz mache ich mir überhaupt keine Sorgen, bei Thomas Tuchel und Christian Heidel ist der Verein in sehr guten Händen. Ich hätte mir natürlich auch vorstellen können, noch viele weitere Spiele für Mainz zu absolvieren, denn ich habe mich wirklich wohl gefühlt.
Ich möchte an der Stelle auch nochmal klarstellen, dass ich ein Interview wie das kurz vor Saisonende erschienene heute nicht mehr geben würde. Es ist sehr schade, denn das ganze Interview war eigentlich sehr positiv, ich habe meine Eindrücke aus der letzten Saison geschildert und über den Verein, das Management und den Trainer sehr, sehr positiv gesprochen. Leider ist eine einzige Frage herausgerissen worden – nämlich die nach meiner Zukunft. Und die war zu dem Zeitpunkt völlig offen! Mainz hatte die Option noch gar nicht gezogen, obwohl ich bereits etliche Spiele absolviert hatte und wir kurz vor dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte standen.
Mir wurde dadurch keine Sicherheit für die Zukunft gegeben. Die Situation stellte sich für mich so dar, dass ich zurück zum VfL Bochum in die zweite Liga hätte gehen müssen. Zurück in die 2. Liga: Dieses Szenario wollte ich unbedingt vermeiden, denn ich denke, ich habe in der Saison bewiesen, dass ich absolut in die 1.Liga passe!
Ich musste im Prinzip alles offen halten, da ich zur Zeit der meisten Interviews offiziell noch Spieler des VfL Bochum war und daher wenig zu meiner Zukunft sagen konnte. Was wäre passiert, wenn ich mich in den letzten Spielen ernsthaft verletzt hätte? Im Fußball sind Freud und Leid so nah beieinander! Dessen konnte ich mir einfach nicht sicher sein, und diese Ungewissheit hat dazu geführt, dass ich eventuell einfach zu stark vorgeprescht bin. Denn bei aller Liebe zum Fußball, letztendlich hängt auch mein Leben als Privatperson und das meiner Familie davon ab! Ich habe die öffentliche Auswirkung dieses Interviews unterschätzt. Das war ein Fehler, denke ich.
Ginge es mir bei einem Wechsel nur um finanzielle Dinge, wäre ich jetzt gar nicht mehr in Deutschland! Im Ausland hätte ich deutlich mehr verdient, aber ich will mich hier sportlich weiter entwickeln.
Als ich vom Interesse Schalkes erfuhr und im Anschluss sehr gute Gespräche hatte, war ich mir sicher, dass Schalke der richtige Schritt für mich ist. Schalke ist eine super Chance für mich als Fußballer, dieser Verein gehört in Deutschland in die Reihe der Topklubs. Mir ist natürlich klar, dass es als Mainz-Fan schwer nachvollziehbar ist, aber ich bitte darum, dies auch mal von außerhalb des Tellerrandes zu betrachten. Bei Schalke hatte ich sofort das Gefühl, dass dort etwas Spannendes in Entstehung ist, an dem ich sehr gerne teilhaben will und bei dem ich auch dazu beitragen möchte, dass der Verein weiter so erfolgreich spielt, wie er es in vielen Jahren zuvor getan hat.
Damit will ich es auch schon belassen, möchte euch aber noch eines mit auf den Weg geben. Ohne ein gewisses Hintergrundwissen und ohne zu wissen, was sich hinter den Kulissen tatsächlich abspielt, kann man Situationen auch nicht einschätzen und sie schon gar nicht beurteilen! Menschen daraufhin zu beurteilen und weit unter der Gürtellinie zu beleidigen ist nicht nur sehr engstirnig und unklug, sondern auch nicht fair.
Ich habe bewusst einen langfristigen Vertrag unterschrieben, weil ich will, dass nun etwas Ruhe in meine Karriere kommt, und freue mich jetzt schon auf die kommenden Jahre auf Schalke! Die Bundesliga ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich möchte mich mit Schalke national und international top präsentieren.
Und um an dieser Stelle auch die vielen Schalker direkt anzusprechen, die hier in den letzten Tagen hinzugekommen sind: Wir möchten euch in der nächsten Saison attraktiven Fußball präsentieren. Fußball, der euch mitreißt. Ich hoffe, ihr unterstützt uns dabei.
Ich wünsche euch alles Gute!
Euer Christian
Daß dieser von einem sehr geschätzen User als "Alpen-A***" titulierte Fußballspieler am Ende auch noch beleidigend wird und mit "Euer Christian" unterschreibt ist wirklich der Gipfel.
So etwas hat man normalerweise ja nicht einmal zum Feind.