Beitragvon Zorro » Mi 20. Nov 2013, 14:23
Na, aber da das Horn der Kuh wie z.B. auch das des Nashorns und die Finger- und Zehennägel der Menschen usw. usw. aus Keratin bestehen: wo ist der Unterschied beim Entfernen, rein medizinisch gesehen? Pferden werden ja auch die Hufe gekürzt; man sah ja die Auswirkungen des Wachsenlassens kürzlich bei den verwahrlosten Tieren des überforderten Halters in der Presse. Bei Nashörnern macht man das ja, weil sie ohne die langen Hörner uninteressant für Wilderer sind, bei Kühen, weil sie im Stall sich und ihre Artgenossen verletzen könnten. Bei uns Menschen? Zu lange Nägel stören oder sind hinderlich, von der Hygiene oder Ästhetik einmal abgesehen. Ich halte sowas für keine Tierquälerei, sondern meist für völlig gerechtfertigt. Es schadet nicht - und einen Verein wie Demeter als "Fachleute" für Kuhverdauung und -stoffwechsel anzuführen ist genauso, als würde man Porsche als Befürworter von abgasarmen Autos benennen. Beide wollen ihre Produkte verkaufen, da ist jedes "Argument" recht.
Etwas ganz Anderes ist das Kupieren von Schwänzen bei Hunden usw. oder die Züchtung von haarlosen oder kleinwüchsigen Rassen des "Vergnügens" willen, das ist m.E. Tierquälerei. Um ganz auf die Hunde zurückzukommen: wir sollten uns in Deutschland auf unsere eigenen schon im Lande verweilenden Hunde kümmern, die schon in Tierheimen leben und denen unsere ganze Aufmerksamkeit (und finanzielle Unterstützung) schenken - und weniger um die armen Hunde der ganzen übrigen Welt. Die sind zweifellos auch schlimm dran; aber genausowenig wie wir in Deutschland nicht alle mißhandelten und armen Menschen dieser Welt bei uns retten können, sind wir nicht auch noch zusätzlich in der Lage, die Hunde des Planeten bei uns aufzunehmen. Das sollte auf Ausnahmen beschränkt sein, denn jeder zusätzliche Hund hier bei uns aus dem Ausland mindert die Chancen eines der bei uns schon in Tierheimen befindlichen Hunde. Ich sehe das so, als Hundebesitzer mit durchaus viel Verständnis für die Tiere im Ausland, aber auch mit Zurückhaltung. Auch wegen der Hundesteuer z.B. in Mainz ist es mir nicht möglich, mehr als einen Hund zu halten, denn die Kosten dafür wären insgesamt zu hoch, von der Zeit einmal abgesehen. Ein Hund bedeutet ja auch Einschränkungen und nicht nur Freude, das habe ich selbst unterschätzt. Trotzdem werde ich meine Amy nicht mehr missen wollen, denn sie ist immer da - und das bedingungslos. Wer Tiere absichtlich quält oder sogar vergiftet, der ist für mich einfach abscheulich - und wenn ich so jemanden auf frischer Tat erwischte: ich weiß nicht, wie das ausgehen würde.
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Zorro am Mi 20. Nov 2013, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.