Nachdem die Zuschauer erst einmal anfingen zu schimpfen, verlor der Schiedsrichter den Draht zum Spiel; der sehr merkwürdige Elfmeter war dann der Abschluß.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof lief ich hinter zwei Herren, die sich, wie ich später erfuhr gar nicht kannten. Der eine schimpfte, weil er wohl eine gewisse Summe auf einen Sieg des KSC gesetzt habe und sich den Gewinn von mehreren tausend Euro ausgerechnet hatte. Entsprechend sauer war er und behauptete prompt, daß das Spiel verschoben worden sei; die Mainzer hätten in der ersten Hälfte keine Chance gehabt und in der zweiten Halbzeit das Tor "aus heiterem Himmel" geschossen. Vermutlich hätten die Karlsruher selbst etwas auf die eigene Niederlage gesetzt...

Der andere hatte das Spiel ganz anders gesehen: Auch KSC-Fan war er aus der Offenburger Gegend angereist, weil er die Mainzer sehen wollte; er war vom Pressing und Angriffsfußball der 'kleinen Mainzer' angetan und fand es letztendlich egal, ob der KSC 0:1 oder 0:2 verlöre, bei den Karlsruhern spielten auch vier A-Jugendliche mit.
Insgesamt habe ich den Eindruck, daß die Mannschaft besser spielt als unsere erste Aufstiegsmannschaft. Hendl hat ein gutes Spiel gemacht; die beiden ersten Ligaspiele hatte ich nicht gesehen, sie sollen aber eher schlecht gewesen sein.
Kai Pröger ist in mehrerlei Hinsicht eine Art Thurk-Double: Haarfarbe und Schnitt, Größe und eine gewisse Schlitzohrigkeit beim Kicken ließen ihn die erste Besetzung in einer Verfilmung von Thurkmichels Leben sein, wenn der selbst verhindert wäre.