Ich habe das in einen eigenen Thread verschoben - Film und Fernsehen sind ja dann doch nicht dasselbe. Štěpánka
Außer dem hier Der-Baader-Meinhof-Komplex, da will leider keiner mit mir rein!


Otfried Preußlers Jugendbuch „Krabat“ als Kinofilm anspruchsvoll umgesetzt
Schon der Name klingt magisch: „Krabat“. Die Erzählungen von dem Burschen, der sich mit dunklen Mächten einlässt und durch die Liebe erlöst wird, fasziniert seit Jahrzehnten junge Leser. Nun kommt „Krabat“ ins Kino. Regisseur Marco Kreuzpaintner ist eine meisterliche Literaturverfilmung gelungen, die sich die Freiheit lässt, den Kern der unheimlichen Geschichte mit den Mitteln des Kinos freizulegen.
„Es ist ein höchst anspruchsvolles, in sich stimmiges Ganzes entstanden“, lobt der Schriftsteller Otfried Preußler die Umsetzung seines viel gelesenen Jugendbuches. Auch lesefaule Schüler, die Preußlers Roman im Unterricht vielleicht nur als Pflichtlektüre empfunden haben, werden die Geschichte im Kino als famose Kür erleben. Und ihre Eltern können sich gleich mit verzaubern lassen. „Krabat“ erzählt eine zeitlose Fantasy-Story von Finsternis und Freundschaft. In der sagenhaften detailreichen Kulisse und in grandiosen Landschaften agieren mit David Kross („Knallhart“), Daniel Brühl und Robert Stadlober einige der besten Jungstars des deutschen Kinos. Christian Redl verbreitet als grausamer Müller der Mühle Schrecken.
Die Sage von Krabat ist schon Jahrhunderte alt. Otfried Preußler hat aus dieser Legende seiner böhmischen Heimat einen der meist gelesenen deutschen Jugendromane gemacht. „Krabat“ ist die Geschichte aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken“, sagt Preußler über sein 1971 erschienenes Werk. Der Autor, der am 20.Oktober 85 Jahre alt wird, nennt es „eine Fügung, dass die Geschichte, mit der ich mich mein ganzes Leben lang auseinandergesetzt habe, ausgerechnet zu meinem Geburtstag ins Kino kommt“.
Auf die dunkle Seite der Macht zu wechseln – diese Versuchung für Heranwachsende ist nicht erst seit „Star Wars“ auch ein Grundthema der Filmgeschichte. In „Krabat“ hört der 14-jährige Waisenjunge im Schlaf eine unheimliche Stimme. Er folgt ihrem Ruf und findet sich in einer Mühle wieder, deren Meister nicht nur ein ganz besonderes Mehl mahlen lässt, sondern Schwarze Magie praktiziert.
In Raben verwandelt folgen die Müllerburschen dem Unterricht, in Menschengestalt müssen sie düstere Arbeit verrichten. Konkurrenz und Neid herrschen unter den Bursche, aber in der Not zeigt sich auch unverhoffte Freundschaft. Ein Mal im Jahr fordert der Meister den stärksten seiner Schüler heraus. Krabat wird der nächste sein. Er wird sterben, wenn er sich nicht auf das Angebot des Meisters einlässt, das ihm Macht und Reichtum verspricht. Doch da ist noch die Kantorka, ein Mädchen aus dem Dorf, das ganz alleine mit Liebe und Vertrauen den bösen Bann brechen kann.
Der 31-jährige Regisseur Kreuzpaintner beweist nach den Dramen „Sommersurm“ (2003) und „Trade – Willkommen in Amerika“ (2007) Ruhe und Reife hinter der Kamera. Digitale Spezialeffekte setzt er relativ sparsam ein und baut stattdessen auf eine Riege fabelhaft besetzter Schauspieler. Eine Hauptrolle kommt auch dem Schauplatz zu: Die finstere Mühle am Koselburch entstand in den rumänischen Karpaten und bietet dem Auge viele Details, die eine dichte Atmosphäre verbreiten.
Schäm
