So Ihr da alle, ich schreibe diese Buch gleich mal in den Thread, der für mich wahrscheinlich gepachtet wurde.
Obwohl dieses Buch, was jetzt kommt nicht einfach nur zum Runterlesen ist. Wer diese 251 Seiten nur so in einem Zug liest, der hat kein Gefühl für seine Mitmenschen.
Ist einfach so
Als ich das erste mal
Sophie van der Stab bei der Reportage 37° im ZDF sah, dachte ich klasse, hübsches Mädchen, aber warum ist die in der Sendung, bis ich merkte he die kenne ich.
Ach, die ist die Autorin, welche Blond geschrieben hat. Als dieses Buch ein paar Wochen vorher raus kam, hatte es mich überall begleitet, wenn ich durch den Bahnhof ging im Schaufenster und in vielen Buchgeschäften lag es auf den ersten Tischen an der Tür. Schon damals hatte mich dieses Buchcover magisch in den Bann gezogen.
Aber hallo 20€ für ein dünnes gebundenes Büchlein. Nee, das muss nicht sein. Geiz ist eben doch geil oder ich bekomme zwei Taschenbücher für das Geld, das waren meine Gedanken, bis ich eben die Reportage gesehen hatte.
Danach saß ich mit Tränen in den Augen vor dem Fernseher. Für eine junge Frau, die ich gar nicht kannte, aber deren Schicksal in so jungen Jahren mich total berührte.
Bei Sophie wurde mit 21 Jahren eine schwere Krebserkrankung festgestellt. Genauer Rhabdomyosarkoms, dabei steht rhabdo für aggressiv, myo für Muskelmasse und das sarkom für bösartiges Geschwulst. Die Tumorzellen setzten sich an weichen Körperpartien fest, wie z.B. Bindegewebe, Muskelgewebe oder sonstiges Gewebe.
Bei Sophie van der Stab war es die Lunge. Es gibt bei dieser Art von Krebs drei Schweregrade, Sophie gehörte in die mittlere Gruppe. Man geht von einer angeborenen Anomalie aus, was allerdings noch nicht so gut erforscht wurde, da die Krankheit sehr selten ist und normalerweise, haben nur Kinder diese Art von Krebs.
Was bedeutet, das also für einen Mensch Anfang 20. Bei der Diagnose tut sich ein riesiges Loch auf, in das man rein fällt, Zukunftspläne kann man knicken. Es sind 54 Wochen zwischen Angst und Tod, hoffen und bangen, davon 27 Wochen im Krankenhaus auf Station.
Die Familie rückt noch enger zusammen, die Freunde werden wichtiger, besonders Annabel ihre Freundin seit dem Kindergarten. Sie helfen dem kleinen Vamp, die auch während der Zeit ihren Spaß haben möchte, durch die harten Wochen des Kotzens, des Haarausfalles und der Traurigkeit.
Mir gefiel besonders gut ihre Einstellung gegenüber ihrer Krankheit, in dem sie einfach ihre zwei Mittelfinger der Krankheit zeigt und laut durch die Gegend brüllt, sie solle sie doch mal lecken. Denn auch, wenn alles so schwer ist, betrachtet Sophie, die Behandlung als einen seltsamen Freund und nicht als einen bösen Freund, der mit harter Hand dafür sorgt, dass sie wieder gesund wird.
Und sie findet Gefallen an ihren verschiedenen Perücken. 9 Perücken, 9 Namen, neunmal so viele Freunde und Verehrer.
Neun Subpersonen, und hinter jeder verbirgt sich eine andere Stück Sophie.
Um nur mal 6 Charaktere zu nennen, in die Sophie durch ihre Perücken schlüpft: die
unsichere, ängstliche Sophie lebt sie mit Stella aus. Die sinnliche Sophie steht für die Perücke Oema. Die wilde, immer lachende Sophie, ist Sue. Die introvertierte Sophie, macht Blondie aus ihr. Wenn Sophie Platina auf hat, dann ist sie abenteuerlustig und bei Daisy , die verträumte Person.
Obwohl ich am Anfang eher skeptisch gegenüber dem Buch war, weil es ganz toll als Tagebuch aufgemacht ist

und Sophie die keine Flitchensprache wirklich gut kann, als kleiner Vamp, brachte mich das Buch sehr oft zum Schmunzeln. Es macht Mut und zeigt einem, dass man seine Krankheit ruhig mal den Stinkefinger zeigen darf, vielleicht sich etwas darüber lustig machen soll.
Schön, dass es Sophie gibt und die uns alle an ihrer Geschichte teilhaben lässt.

"Sich selbst zu lieben, ist der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft." (Oscar Wilde)
"Der Weg zur Freiheit ist der Mut." ( Balian Buschbaum)